Grünfeldindisch - Ein positionelles Repertoire für Schwarz - Teil 2 

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Einführung und Vorschau  Free
  • SochiJ-A (Struktur 5) - Martynov, Pavel - Ivanchuk, Vassily  Closed
  • EU-ch 9th (Struktur 5) - Kapnisis, Spyridon - Marin, Mihail  Closed
  • Buzias (Struktur 5) - Marin, Mihail - Navrotescu, Catalin  Closed
  • Kapitel 1 - 7.La3  Closed
  • Kapitel 2 - 7.Da4+  Closed
  • Kapitel 3 - 7.Lb5+  Closed
  • Kapitel 4 - 7.Sf3 c5 8.Le2  Closed
  • Kapitel 5 - 6.Lg5  Closed
  • Kapitel 6 - 7.Lc4, 10.Lg5  Closed
  • Kapitel 7 - 7.Lc4, 10.Le3  Closed
  • Kapitel 8 - 5.Db3, Nebenvarianten  Closed
  • Kapitel 9 - 5.Db3, 8.Le3, andere 9.Züge  Closed
  • Kapitel 10 - 5.Db3, 8.Le3, 9.Db3  Closed
  • 10.00 EUR






    Grünfeldindisch: Ein positionelles Repertoire für Schwarz - Teil 2

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    Im zweiten Teil seiner Repertoiredatenbank zur Grünfeld-Indischen Verteidigung befasst sich GM Mihail Marin mit einigen der kritischen Varianten dieser Eröffnung. Besonders hervorzuheben sind dabei die Klassische Hauptvariante im Abtauschsystem und das Russische System 5.Db3. Wie schon in Teil 1 empfiehlt der Autor auch hier oftmals relativ unbekannte und eröffnungstheoretisch weniger weit ausanalysierte Lösungen, die aber allesamt eine solide positionelle Basis haben.

    Teil 1 der Grünfeldindisch-Trilogie erklärt ausführlich die vier typischen Strukturen, die nach dem im Grünfeldinder meistgespielten Bauernvorstoß c7-c5 entstehen. Da in Teil 2 viele Varianten untersucht werden, gegen die Mihail Marin den Vorstoß des e-Bauern empfiehlt, befasst er sich zunächst mit einer fünften Struktur, dem geschlossenen Zentrum nach e7-e5 und d4-d5.

    Struktur 5

    Weiß beantwortet e7-e5 mit d4-d5

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    Diese Struktur ist insbesondere typisch für GM Mihail Marins Empfehlung gegen die Klassische Hauptvariante des Abtauschsystems. In der ersten kommentierten Partie, Pavel Martynov - Vassily Ivanchuk, Sochi 1986, entsteht nach 17 Zügen die folgende Stellung.

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    Der Autor erklärt die strategische Situation mit den folgenden Worten:

    In der vorliegenden Stellung scheint Weiß Angriffschancen in Verbindung mit dem Vorstoß f2-f4 zu haben, da die schwarzen Leichtfiguren am Damenflügel stehen. Allerdings sind zu diesem Zweck auch die weißen Figuren nicht sonderlich gut koordiniert. Besonders für den Springer ist es schwierig, gute Einsatzmöglichkeiten zu finden. Weder trägt er zum Schutz von c4 bei, noch kann er Druck auf e5 ausüben. Das ist einer der Gründe, warum der Plan mit e7-e5 gegen den Aufbau Lc4, Se2 wesentlich besser funktioniert als gegen die Systeme mit weißem Springer auf f3. Ivanchuk führt nun eine typische Umgruppierung durch.

    In der Partie setzte der junge Vasily Ivanchuk die schwarze Strategie mustergültig um:

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    Eröffnungstheorie (Kapitel 1-10)

    Wie auch in Grünfeldindisch: Ein positionelles Repertoire - Teil 1 folgen auch hier im Anschluss an das Strukturkapitel zehn Theoriekapitel. Die ersten sieben davon befassen sich weiterhin mit der Abtauschvariante, die nach den Zügen 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.bxc3 Lg7 entsteht.

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    Das ist die Grundstellung für einen Großteil der grünfeldindischen Theorie. Sie entsteht in fast der Hälfte der Partien, in denen diese Eröffnung zur Anwendung kommt, und ist in hohem Maße ausanalysiert. Weiß hat das Zentrum mit Bauern besetzt, aber Schwarz steht bereit, insbesondere den Punkt d4 anzugreifen, mit den Vorstößen c7-c5 und e7-e5. Teil 1 befasst sich mit den Varianten, die durch 7.Sf3 eingeleitet werden. Hervorzuheben sind dabei die beiden kritischen Systeme 8.Le3 und 8.Tb1. In dieser Datenbank werden die übrigen Fortsetzungen des Anziehenden untersucht. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Klassischen Hauptvariante mit 7.Lc4 und 8.Se2.

     

    Zuvor wendet sich GM Mihail Marin allerdings noch einigen weniger häufig gespielten, aber deswegen nicht ungefährlichen Varianten zu.

     

    Kapitel 1: 7.La3

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    Das ist neben 7.Da4+ und 7. Lb5+ eine der Varianten, die zum Ziel haben, das schwarze Vorgehen mit c7-c5 und Sc6 früh zu stören. Allerdings macht Weiß in all diesen Varianten auch selbst frühzeitig Zugeständnisse, während sein Gegner sich noch nicht festgelegt hat, und flexibel reagieren kann. Objektiv sind sie daher kaum geeignet, um Schwarz in Schwierigkeiten zu bringen, allerdings entstehen etwas unorthodoxe Stellungen, und der Nachziehende sollte genau wissen, was er zu tun hat. Der Zug 7.La3 verhindert zwar im Moment den Vorstoß des schwarzen c-Bauern, aber dies ist nicht von Dauer. Und der Läufer wird dem Weißspieler auf der Diagonalen c1-h6 fehlen.

     

    Als Antwort darauf empfiehlt Mihail Marin den logischen Zug 7...Sd7.

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    Damit entwickelt Schwarz eine Figur und bereitet c7-c5 vor. Der Autor erklärt die Grundidee des Schwarzspielers mit den folgenden Worten:

    Es ist wichtig, frühzeitig am Damenflügel vorzugehen, um nach c7-c5 mit der Drohung cxd4 und Da5+ arbeiten zu können, bevor Weiß zur Rochade kommt. Zwar stünde der Springer besser auf c6, aber der weiße Läufer ist auf a3 sicherlich nicht weniger deplatziert.

     

    Kapitel 2: 7.Qa4

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    Die Dame so früh ins Spiel zu bringen, ist noch verpflichtender als 7.La3. Weiß hofft aber, dass ihre hohe Beweglichkeit es erlaubt, schnell wieder Harmonie im eigenen Lager herzustellen, nachdem sie ihre Aufgabe, die gegnerische Entwicklung zu stören, erledigt hat. 

    Auch hier empfiehlt der Autor ein Konzept, das auf dem Entwicklungszug 7...Sd7 basiert.

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    Schwarz plant, bald c7-c5, a7-a6 und b7-b5 folgen zu lassen. In seinen Analysen zeigt GM Marin, dass Schwarz die exponierte Stellung der weißen Dame ausnutzen kann, um ausreichendes Gegenspiel zu erlangen.

    Kapitel 3: 7.Lb5+

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    Von den drei vorgestellten Störzügen stellt dieser das kleinste Zugeständnis dar, da der Läufer schnell auf ein gutes Feld zurückkehren kann. Allerdings kann Schwarz das Schach nutzen, um seine Expansion am Damenflügel in ungewöhnlicher Weise voranzutreiben.

    Eine für diese Variante wichtige Stellung entsteht nach den Zügen 7...c6 8.La4 b5 9.Lb3 b4

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    Eine ungewöhnliche, aber ziemlich effektive Methode, das weiße Zentrum zu untergraben. Dabei macht sich Schwarz den Zeitverlust zunutze, der mit den drei Zügen des weißen Läufers einhergeht. Nach dem Tausch auf c3 möchte er in der Regel La6 folgen lassen, was bei einem weißen Springer auf f3 die Rochade verhindert, und bei einem Springer auf e2 den Druck gegen d4 deutlich erhöht.

    Weiß hat hier viele Züge zur Auswahl, kann aber in keiner der Varianten Schwarz vor Probleme stellen.

    Kapitel 4: 7.Sf3 c5 8.Le2

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    Die kurze Rochade schnell durchzuführen ist zwar erstrebenswert, allerdings ignoriert Weiß mit diesem Zug den Druck gegen d4. Als Folge wird er bald ein positionelles Zugeständnis machen, oder Material opfern müssen. Im Gegensatz zur Variante 7.Tb1 steht der Turm noch auf der langen Diagonale, so dass die Hauptvariante hier ein Qualitätsopfer vorsieht, und nicht nur ein Bauernopfer.

    Die kritische Stellung entsteht nach den Zügen 8...Sc6 9.d5 Lxc3+ 10.Ld2 Lxa1 11.Dxa1 Sd4 12.Sxd4 cxd4 13.Dxd4 0-0

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    Wegen seines Raumvorteils und der starken Läufer hat Weiß offensichtlich Kompensation für die Qualität. Schwarz kann aber seine Stellung stabilisieren und ungefähren Ausgleich erreichen.

    Kapitel 5: 7.Bg5

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    Ein neuer Zug. Vor 2004 wurde er nur ein einziges Mal gespielt. 7.Lg5 trägt nicht zur Verteidigung des d-Bauern bei, und sieht daher nicht ganz logisch aus. Weiß hofft aber, dass der Angriff auf den Bauern e7 im Gegenzug die schwarzen Möglichkeiten einschränken wird.

    Die prinzipielle Antwort darauf ist 7...c5 8.Tc1 0-0

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    Nun hat Weiß zwei Optionen, 9.d5 und 9.Nf3. GM Mihail Marin zeigt, dass Schwarz in beiden Fällen über gutes Gegenspiel gegen das weiße Zentrum verfügt.

    Kapitel 6: 7.Bc4, Einführung und 10.Lg5

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    Die klassische Hauptvariante. Weiß bereitet die Springerentwicklung nach e2 vor, womit er die Fesselung durch Lg4 vermeidet, und damit zur Stabilität des Zentrums beiträgt. Andererseits steht der Springer auf e2 weniger aktiv, und ist weit entfernt vom Feld c4, über das der Nachziehende gerne Gegenspiel einleitet. Diese Variante führt häufig zu sehr zweischneidigen und scharfen Stellungen, strategisch sowie taktisch.

    Hier empfiehlt der Autor die etwas ungewöhnliche Fortsetzung 7...0-0 8.Se2 Sc6

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    GM Marin unterstreicht seine Empfehlung mit den folgenden Worten:

    Die Hauptfortsetzung c7-c5 ist sehr weit ausanalysiert, und aufgrund ihrer konkreten und forcierten Natur nicht leicht zu lernen. Allerdings hat Schwarz mit Sc6 eine interessante und weit weniger erforschte Alternative. Mit diesem Zug habe ich in der Praxis gute Erfahrungen gemacht, und daher möchte ich ihn in diesem Repertoire empfehlen. Schwarz legt sich strategisch noch nicht fest, strebt aber in der Regel den Vorstoß e7-e5 an. Dabei muss er allerdings, wie ich in der Folge zeige, eine gewisse Vorsicht walten lassen.

    Zunächst untersucht der Autor die beiden Nebenpfade 9.h4 und 9.La3. Schwerpunkt dieses Kapitels aber ist die Stellung nach 9.0-0 b6 10.Bg5. Dabei zeigt GM Marin, dass die Fesselung des e-Bauern nicht sehr effektiv ist, da es Schwarz mit Bauernvorstößen mit Zentrum nicht sonderlich eilig hat.

    Kapitel 7: 7.Lc4 0-0 8.Se2 Sc6 9.0-0 b6 10.Le3

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    Dieser logische Entwicklungszug ist die Hauptfortsetzung. Weiß wählt die für die 7.Lc4-Variante übliche Figurenaufstellung. Nachdem er den Bauern d4 überdeckt, steht er für die Wahl des weiteren Vorgehens flexibel: Entweder Dd2 und Lh6 oder direkt f2-f4.

    Die wichtigste Stellung entsteht nach den Zügen 10...Lb7 11.Dd2 Dd6

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    Das ist die flexibelste Fortsetzung. Schwarz verbindet die Türme und hält sich alle Möglichkeiten offen. Je nach Erfordernis kann er das Zentrum mit e7-e5 angreifen, oder Sa5 und c7-c5 folgen lassen. Da Schwarz bisher auf Bauernvorstöße verzichtet hat, stehen Weiß hier viele Züge zur Verfügung. In seinen Analysen zeigt der Autor aber, dass Schwarz keines der daraus entstehenden Mittelspiele fürchten muss.

    Kapitel 8: 5.Db3 - Einführung

    Der Zug 5.Db3 leitet das Russian System ein. Die Grundstellung dieser Variante entsteht nach den Zügen 5...dxc4 6.Dxc4

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    Das Russische System ist eine der ehrgeizigsten Varianten gegen Grünfeldindisch. Weiß erhält ein starkes Zentrum, ohne den Tausch eines Springerpaares zuzulassen, und verhindert zunächst auch den Standardplan c7-c5. Der Nachteil ist, dass er viel Zeit mit Damenzügen verloren hat, und voraussichtlich noch weitere Zeit damit verlieren wird.

    Nach 6...0-0 7.e4 empfiehlt GM Mihail Marin den klassischen Zug 7...Bg4

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    Der Autor begründet diese Empfehlung mit den folgenden Worten:

    Das ist eine der ältesten Varianten gegen das Russische System, und geht auf Vassily Smyslov zurück. Schwarz plant, das weiße Zentrum in der Folge mit Sfd7-b6, Sc6 und e7-e5 unter Druck zu setzen. Auf d4-d5 folgt entweder Sa5 oder Se5, und anschließend c7-c6 oder e7-e6. Heute sind die konkreteren Fortsetzungen 7...a6 und 7...Sa6 populärer, aber mir erscheint Smyslovs Aufbau gut spielbar. Zudem hat er den Vorteil, dass Schwarz keine langen, forcierten Varianten lernen muss. Wichtiger ist, das Konzept zu verstehen.

    Kapitel 8 befasst sich mit den Fortsetzungen 8.Sg5, 8.e5 und 8.Se5. Darüber hinaus werden Alternativen zu 7.e4 analysiert. In all diesen Varianten erreicht Schwarz gute Stellungen.

    Kapitel 9 und 10: 5.Db3 dxc4 6.Dxc4 0-0 7.e4 Lg4 8.Le3

    Die letzten beiden Kapitel sind der Hauptfortsetzung 8.Le3 gewidmet. Der Autor analysiert die folgenden Varianten im Detail, und zeigt, dass Schwarz auch hier mit genauem Spiel nichts zu fürchten hat.